ARTgenossen PLUS – Groteskes Ausstellungserlebnis

Es folgt eine kleine Rückschau zur Ausstellung der ARTgenossen Plus vom September 2021. Dieser Blog ist für mich wie eine Art Tagebuch und zeigt Schlaglichter meines Wirkens als kreative Persönlichkeit. Ich durfte bei dieser Ausstellung nicht nur erstmals die Führung bei der Organisation eines solchen Gemeinschaftsprojekts übernehmen, sondern durfte auch erstmals eine eigene „Crew“ zusammenstellen. Mein Herz wird heute noch warm, wenn ich an meine lieben Freunde denke, von denen ich viele aus meiner Zeit bei der DIPLOMA Hochschule kenne. Danke euch allen, falls ihr das lest, für euer Sein. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir an diese Ausstellung anknüpfen … hoffentlich bald … Herzlichen Dank an die Stadt Rothenburg und den Rothenburg Tourismus Service für diese Kooperation.

Ein Auszug meiner Rede zur Eröffnung am 03. September
„Hey Carmen, weil ich dich gerade treffe: könntest du dir vorstellen zusammen mit uns nächstes Jahr wieder eine Ausstellung zu organisieren?“ So oder so ähnlich hörte sich vor etwa einem Jahr (2020) der Startschusss für diese besondere Ausstellung an. Robert Nehr vom Rothenburg Tourismus Service hat mich erwischt, als ich gerade auff dumm Weg zu meinem ersten Kundenbriefing als angehende Selbstständige war. Ich weiß noch, wie ich voller Freude ob dieses tollen Zeichens auf dem Weg zu meiner Kundin die Rosengasse hinunter schlenderte. Ich habe natürlich zugesagt – klar – sonst stünden wir heute wohl kaum hier. Mit der Unterstützung von Franziska Krause, der Beauftragten für Kunst und Kultur in Rothenburg ging die Reise los.

Es war also an mir eine Crew zusammen zu stellen. Schnell standen die ersten Rothenburger ARTgenossen motiviert an meiner Seite. Ähnlich einer Piratencrew, sind ARTgenossen von Natur aus freiheitsliebend und so setzt sich die freie KünstlerInnen-Gruppierung immer wieder neu zusammen. So kam es also, dass ich noch einige Plätze zu vergeben hatte. Diesen Umstand machte ich mir zu nutze und erweiterte den Kreis. Ich aktivierte mein kreatives Netzwerk und konnte junge KünstlerInnen aus anderen Teilen Deutschlands und sogar aus Österreich für diese Ausstellung gewinnen. Für mich ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen: Eine Ausstellung mit lieben Herzenswünschen ausrichten zu dürfen. So entstand ein Mix aus verschiedensten Kunstdisziplinen und Charakteren. Sie erwartet dabei nicht nur klassische Malerei, sondern unter anderem auch Fotografie und Skulpturenkunst. Ich möchte uns bei dieser Gelegenheit einmal direkt vorstellen (von links):
Bettina Löhr-Hentz, Pauline Pehl, Sabine Boas, René Stach, Stella Wenzel, Ferdinand Quadt, Carmen Hiller, Marius Bönisch. Nicht auf dem Bild: Veronika Herberger, Dina Proskurina und Claudia Hädicke. Foto: Kay Bönisch

Uns war schnell klar: Eingliederung in die Rothenburger Themenjahre „Pittoresk – Selbstbild, Fremdbild, Wiederaneignung“ … das ist uns nicht genug. Wir wollen noch einen draufstehen. Denn nett und ansehnlich, das hat man nun wahrlich schon oft gesehen. Und so war schnell klar: Grotesk statt Pittoresk ist hier das Motto. Mit dem Titel unserer Ausstellung haben wir uns dabei bewusst am Originaltitel angelehnt. Aus „Pittoresk – Selbstbild, Fremdbild, Wieeraneignung“ wird „Grotesk – Selbstbild, Fremdbild, Wieder…“ … Achso, nein, Wiederaneignung streichen wir mal schön. Den dritten Begriff, den bestimmt jede/r KünstlerInn selbst. So hat jeder von uns in der Welt des Groteskschönen seinen eigenen Schwerpunkt gesetzt.

„Was für Groteskschön?“, fragen sie sich jetzt vielleicht. Bedrückende Stimmung hier, oder? Je nach Werk kann es einem da schon mal etwas mulmig werden, oder? Und ich sage ihnen eins: Das geht uns als KünstlerInnen ganz genau so. Kunst ist eben nicht immer einfach. Kunst braucht Mut. Kunst ist für uns ein Ausdruck unserer Gefühle – ein Weg unser Innerstes nach Außen zu kehren. Und das Ergebnis dieses Prozesses ist für uns als Schaffende manchmal nicht weniger überraschend als für Sie als Betrachter, das dürften Sie mir glauben. Manchmal ist das Ergebnis dass Schaffensprozesses malerisch, vielleicht sogar pittoresk und ein anderes Mal dagegen ist das Ergebnis verwirrend, mitunter sogar abstoßend, man könnte sagen grotesk. Doch in jedem Fall hat ie Auseinandersetzung für uns KünstlerInnen etwas Magisches und manchmal sogar Heilendes. Diese Ausstellung zeigt eindrucksvoll wie unterschiedlich wir sind, wie unterschiedlich unsere Herangehensweisen und Interpretationen sind. Sie spiegelt dabei in gewisser Weise die Diversität unserer Gesellschaft genauso wider, wie die Diversität in jedem Einzelnen von uns. Lassen sie sich ein das Licht in der Dunkelheit zu entdecken, die Faszination im Entstellten und das Schöne im Grotesken.

Videodokumentarisch hat die Ausstellung Nicole Klaus für uns zusammengefasst

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